Pen & Paper & Tarot

Du willst dich selbst vom Spiel überzeugen? Hier geht es zur Vorabversion von Maleficium!

Maleficium. Die Fotografie eines Stilllebens mit Vanitas-Symbolik. Ein aufgeschlagener Atlas mit einer altertümlichen Karte, ein Kompass aus Messing, ein versiegelter Brief mit Prägestempel, Drei Tarotkarten nach A. E. Waite: Vier Kelche, Der Turm und Rad des Schicksals. Das Rad des Schicksals ist umgedreht.

SpieleWahnsinn: Herner Spieleautor stellt sein verfluchtes Spiel vor

Herne, 9.5.2023. SpieleWahnsinn: Herner Spieleautor stellt sein verfluchtes Spiel vor.

Pen & Paper-Rollenspiel, das ist diese Mischung aus Gesellschaftsspiel und Improvisationstheater am Wohnzimmertisch, bei der wahlweise Elfen, Jedi-Krieger oder Vampire in exotischen Tavernen nach einer neuen Aufgabe suchen. Bewaffnet sind sie dabei bloß mit Stift, Papier und unzähligen Würfeln. Das ist für Uneingeweihte etwas unheimlich, selten aber ist es richtig gruselig. Und genau daran will das neue Spiel eines Herner Spieleautoren gleich mehrfach etwas ändern. Beim Horror-Rollenspiel „Maleficium“ soll sich unbedingt gegruselt werden. Gleichzeitig ist es so einsteigerfreundlich, dass jede und jeder auch ohne Rollenspiel-Erfahrung einfach mitmachen kann. Und statt mit Würfeln wird es mit Tarotkarten gespielt. Am 14. Mai stellt David Ruschkowski es beim Herner SpieleWahnsinn zum ersten Mal vor.

Die jugendlichen Helden in der Fernsehserie „Stranger Things“ tun es, Hollywood-Star Vin Diesel lässt sich auf YouTube dabei zusehen, und gerade ist die weltweit bekannteste Variante unter dem Titel „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ in die Kinos gekommen. Pen & Paper-Rollenspiele, Abenteuer am Wohnzimmertisch mit Stift und Papier, erobern die Gesellschaftsspiel-Szene. David Ruschkowski, 34, gebürtiger Herner und im weniger abenteuerlichen Leben Postbote, begleiten solche Spiele schon sein ganzes Leben. Und jetzt hat er eines selbst geschrieben. In „Maleficium“ werden die Rollen, die die Spieler einnehmen, zu Beginn des Spiels verflucht. Gemeinsam brechen sie dann auf, um den Fluch zu brechen, bevor er sie bricht.

Wobei das „Aufbrechen“ wie bei fast allem in dieser Art des Spiels nicht wortwörtlich zu verstehen ist. Die Spielerinnen und Spieler selbst bleiben am Spieltisch, das Abenteuer entspinnt sich im Kopf und im gemeinsamen Gespräch. Da haben Kinder einen Meteoriten gefunden, der sie mit seinen außerirdischen Kräften noch Jahre später verfolgt. Goya, der große spanische Hofmaler, schickt die Spieler in die Kerker der spanischen Inquisition. Oder das FBI ermittelt im Verschwinden einer ganzen amerikanischen Kleinstadt. Wenn die Spieler etwas erreichen wollen, ziehen sie Tarotkarten und deuten das Ergebnis. Steht die Karte auf dem Kopf, geschieht ein Unheil, zeigt sie Schwerter ist davon der Verstand betroffen. Handelt es sich um eine sogenannte große Arkanakarte wie „Der Turm“ oder „Der Teufel“, kann es schon mal passieren, dass die Spielerin kurz die Kontrolle über ihren gespielten Charakter verliert.

David Ruschkowski hat sich im Rollenspiel schon immer gern gegruselt. Doch das ist gar nicht so einfach, sagt er. Eine gute Horror-Atmosphäre brauche eine hohe Aufmerksamkeit der Spieler und viele Anstrengungen der Spielleiterin. Maleficium soll das nun für alle vereinfachen – und dabei viel Spaß machen. Viele Gruselelemente seien direkt in die Spielregeln integriert und müssten nicht erst noch aufwändig zusätzlich erzeugt werden – dank der Tarotkarten und anderer Tricks. Die Spielregeln sind simpel und die Abenteuer mit einem bis maximal drei Spielabenden für ein Rollenspiel vergleichsweise kurz. Das erleichtert auch den Einstieg für unerfahrene Rollenspieler oder für Rollenspieler, die neben dem Beruf nicht mehr so viel Zeit für ihr einstiges Lieblingshobby haben. Mit Erfolg: Bei den bisherigen Testspielen haben auch viele unerfahrene Spielerinnen und Spieler bereits einen Einstieg gefunden. Am 14. Mai lädt er ein, es beim SpieleWahnsinn im Kulturzentrum gemeinsam mit ihm einfach selbst zu probieren.


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